„Achtung! Achtung! Hier sendet Berlin Königs Wusterhausen!“ Diese Durchsage war Mitte der 1920er ein mediales Markenzeichen so bekannt wie heute die Erkennungsmelodie der Tagesschau oder Telekom. Sie machte Königs Wusterhausen europaweit bekannt. Der Ort im Süden Berlins gilt als Wiege des Rundfunks in Deutschland.
Schon im Jahr 1911 hatten Pioniere eines Telegraphen-Bataillons im Norden Königs Wusterhausens auf der damals noch Mühlenberg genannten Anhöhe erste funktechnische Versuche durchgeführt. Sie setzten dabei Löschfunken- und Lichtbogensender ein, die auf Pferdewagen montiert waren. Mithilfe von Fesselballonen und vom Boden gelenkten Drachen wurden die Antennen emporgehoben, ausgerichtet und in der richtigen Position gehalten.
Die Versuche verliefen außerordentlich erfolgreich. Der Standort bot optimale topographische Voraussetzungen für den Funkbetrieb und lag zudem in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt Berlin. Noch im selben Jahr beschloss das preußische Militär deshalb dort eine feste Funkstelle zu installieren. Die Dimensionen des Projektes wuchsen rasch: 1912 beschloss die Heeresleitung, eine militärische Großfunkstation auf dem Mühlenberg einzurichten.
Zentralfunkstelle des Heeres
Die Arbeiten an der „Funkerkaserne Königs Wusterhausen“ begannen 1913.
Herzstück der über 100 Hektar großen Anlage war das Sendehaus mitsamt eines
hoch aufragenden Antennenwaldes, dazu wurden Mannschaftsunterkünfte, Wirtschaftsgebäude und Reitställe errichtet. Im Juni 1915 ging die erste Sendeanlage in Betrieb. Der Mühlenberg war zum Funkerberg geworden.
Die gewaltigen Lichtbogensender der „Zentralen Funkstelle des Heeres“ arbeiteten
auf Langwelle. Sie übertrugen vor allem Lageberichte des Heeres zu und von den verschiedenen Frontabschnitten des 1. Weltkriegs. Die Nachrichten wurden alle auf Basis des Morsealphabets übermittelt, Sprachmitteilungen konnten noch nicht ausgestrahlt werden. 1917 richteten Angehörige des in Königs Wusterhausen stationierten 1. Telegraphen-Bataillons versuchsweise ein Soldatenprogramm ein, das Musik und Vorlesungen aus Zeitungen und Büchern an die Front übertrug. Vorgesetzte Dienststellen unterbanden diese ersten Rundfunkexperimente jedoch rasch.
Von ersten Radiokonzert bis zum Deutschlandsender
Nach dem ersten Weltkrieg endete die militärische Nutzung des Funkerbergs. 1919 übernahm die Deutsche Reichspost den Standort. Die Sendeanlagen wurden für die zivile Nutzung umgerüstet, um z.B. Funktelegramme und Telefongespräche sowie Wettervorhersagen für den Schiffs- und Flugverkehr zu übertragen.
Am 22. Dezember 1920 dann läutete der Funkerberg mit der Übertragung eines Weihnachtskonzerts mit Instrumentalmusik die Geburtsstunde des modernen Rundfunks ein. In Deutschland bekam das indes kaum jemand mit: Rundfunkhören
war Privatleuten damals noch strikt verboten. Das änderte sich erst 1923.
Regelmäßige Sonntagskonzerte und Nachrichtensendungen machten den Sender Königs Wusterhausen seitdem deutschlandweit bekannt. 1926 schließlich ging das Programm des ersten „Deutschlandsenders“ von hier aus in den Äther. Bis 1997
wurde vom Funkerberg aus gesendet. Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung
steht der größte Teil der Anlage mittlerweile unter Denkmalschutz.
Wohnen in den historischen Gebäuden des Funkerbergs
In den einstigen Sendehäusern im östlichen Bereich des Funkerberg-Plateaus ist nun das „Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen“ beheimatet. Im westlichen Abschnitt des Areals liegen die einstigen Mannschaftsunterkünfte, Wirtschaftsgebäude; Reithalle und Ställe. Die Gebäude, die sich um einen dreieckigen Platz gruppieren, werden teilweise noch bewohnt bzw. stehen leer. In mehreren Bauabschnitten werden diese Häuser nun denkmalgerecht saniert und für eine zeitgemäße Wohnnutzung umgebaut. Das Gebäudeensemble wird durch zwei bis drei in Ausmaß und Erscheinungsbild angepasste Neubauten (Wohngebäude) ergänzt. Insgesamt entstehen im Rahmen dieses Projektes auf dem Funkerberg rund 120 Eigentumswohnungen.
Fotostrecke: „Aktuelle und historische Fotografien von den Gebäuden und Einrichtungen auf dem Funkerberg in Königs Wusterhausen“. Alle Fotos: Sven Hoch bzw. Archiv Wohnmal.info – Zum Start auf ein Bild klicken!
Das Haupthaus
Der erste Bauabschnitt umfasst den zentralen und größten Bau der gesamte Anlage: das ehemalige Mannschaftsgebäude. Hier waren Offiziere und Soldaten des Funkerbataillons untergebracht. Das dreigeschossige Gebäude wurde zwischen 1913 und 1915 errichtet. Sein Äußeres zeigt typische Merkmale spätwilhelminischer Architektur. Die Fassade ist klassisch gegliedert: ein dominanter Mittelrisalit und zwei Seitenrisaliten – jeweils mit markanten Dreiecksgiebeln versehen – geben ihr eine nahezu symmetrische Struktur. Sie ist sehr sachlich ausgeführt, die bei früheren öffentlichen Bauten des wilhelminischen Zeitalters gerne üppig verwendeten historisierenden Dekorationen fehlen.
In dem derzeit ungenutzten Gebäude werden bis Ende 2015 insgesamt 47 Eigentumswohnungen errichtet. Die einzelnen Einheiten sind zwischen 43 und 108 Quadratmetern groß, die sich auf zwei bis vier Zimmer verteilen. Dank der großen Fenster erhalten alle Wohnungen sehr viel Tageslicht. Deckenhöhen von bis zu 3,70 Metern ermöglichen ein außergewöhnliches Raumerlebnis.
Die Grundrisse sind modern und praktisch gestaltet. Die meisten Wohnungen verfügen über offene Küchen, die drei zentralen Lebensbereiche Kochen – Essen – Wohnen werden so räumlich miteinander verbunden. Alle Einheiten besitzen Balkon, Terrasse und/oder Dachterrasse.
Die Ausstattung erfüllt durchaus gehobene Ansprüche und umfasst z.B. Echtholzparkett in den Wohnräumen, hochwertige Badkeramik und Beschläge. Heizung und Warmwasserversorgung erfolgen gemäß Baubeschreibung entweder durch Fernwärme oder durch ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk. Haustechnik und Energiekonzept entsprechen modernsten Standards, die Vorgaben eines „KfW-Effizienzhauses Denkmal“ werden erfüllt. Außenstellplätze stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Die Fertigstellung des Haupthauses soll bis Ende 2015 erfolgen.
Das Projekt wird durch einen Bauträger durchgeführt, der über jahrzehntelange Erfahrung bei der Sanierung denkmalgeschützter Bauwerke verfügt und bereits zahlreiche ähnliche Bauvorhaben in Berlin und Potsdam realisiert hat.
Kaufpreise, Wirtschaftlichkeit und dreifache Förderung
Die Kaufpreise liegen zwischen 3.290 und 3.490 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei einer monatlichen Mieterwartung von 8 – 9 Euro nettokalt lässt sich eine attraktive Mietrendite erwirtschaften. Erwerber können zudem von einer dreifachen Förderung profitieren. Die Wohnungen erfüllen die Kriterien der KfW-Förderprogramme 151 „Energieeffizient Sanieren“) und ggf. auch 159 „Altersgerecht Umbauen“, so dass für einen Großteil des Kaufpreises besonders günstige KfW-Darlehen (Effektivzins ab 1 % p.a.) zur Finanzierung herangezogen werden können. Zudem können Erwerber einer Wohnung im Haupthaus des Funkerbergs eine hohe Denkmalschutz-AfA steuerlich geltend machen. Sie beläuft sich voraussichtlich zwischen 50 % des Kaufpreises bei den Dachgeschosswohnungen und 65 % des Kaufpreises bei den Wohnungen in den Erd- und Obergeschossen.
Beste Aussichten, beste Verbindungen
Besonders aber aus der hervorragenden Lage des Objektes inmitten einer Wachstumsregion ergeben sich für langfristig orientierte Investoren ausgezeichnete Perspektiven. Denn Königs Wusterhausen liegt mitten in einer der am dynamischsten wachsenden Bereiche Deutschlands. Der südliche Speckgürtel Berlins gilt mittlerweile als das industrielle Herz der Hauptstadtregion. Zahlreiche internationale Unternehmen haben sich in den letzten Jahrzehnten hier angesiedelt, darunter viele Firmen aus Zukunftsbranchen wie der Luft- und Raumfahrttechnik. Der sich in Bau befindliche Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) zieht immer weitere Unternehmen an. Auch wenn der genaue Zeitpunkt der Inbetriebnahme noch nicht feststeht, die letztlich absehbare Eröffnung des Airports ist bereits jetzt ein starker Wachstumsmotor für den Südosten Berlins und das angrenzende Umland. Dementsprechend nimmt die Bevölkerung – und damit die Nachfrage nach Wohnraum – in dieser Region stetig zu.
Am Funkerberg entsteht derzeit ein völlig neuer Ortsteil Königs Wusterhausen. Der Bebauungsplan sieht überwiegend die Errichtung von Einfamilien- und Doppelhäusern vor. Das Areal mit den denkmalgeschützten Sendeanlagen und der einstigen „Funkerkaserne“ ist von weiterer Bebauung jedoch weitgehend ausgenommen, sein offener, weitläufiger Charakter bleibt bewahrt.
Die örtliche Infrastruktur ist hervorragend: das A-10-Center, eines der größten Einkaufszentren der Region, sowie das Zentrum Königs Wusterhausens zins fußläufig oder mit dem Fahrrad bequem zu erreichen. Dies gilt auch für den Bahnhof mit seinen schnellen S-Bahn und Regionalverbindungen nach Berlin (27 Minuten bis zum Alexanderplatz). In wenigen Fahrminuten ist zudem der Berliner Ring (A 10) erreicht, der neue Flughafen BBI bzw. der bisherige Airport Schönefeld sowie der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof (WISTA) sind rund 20 Autofahrminuten entfernt.
Weitere Informationen zum Projekt
Wen sich für dieses Projekt „Wohnen in denkmalgeschützten Gebäuden am Funkerberg“ interessiert und weitere Details (z.B. Grundrisse, Preise, Verfügbarkeit) wissen möchte, kann diese Infos direkt über dieses Kontaktformular anfordern.