Es erinnert ein wenig an die Geschichte vom Aschenputtel. Wie das Mädchen aus dem Märchen wurde das ehemalige Gästehaus der DDR-Regierung am Schlosspark Niederschönhausen ausgeschlossen aus der feinen Familie der Preußischen Schlösser und Gärten. Obwohl unter Denkmalschutz stehend, gammelte es vergessen und verwahrlost vor sich hin (Mehr dazu in meinen Post „Ostmoderne im Schlosspark Schönhausen“). Als ein Bauträger vor zwei Jahren das in der für die Sechziger so typischen Stahlskelettbeton-Bauweise errichtete Gebäude übernahm und es sanieren und zum exquisiten Appartementhaus umbauen wollte, gab es viele, die sich das nicht vorstellen konnten.
Bauträger, Architekten und die Erwerber einer der rund 40 Wohnungen schon. Und sie haben Recht behalten. Auch wenn die Bauarbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen sind, lässt sich bereits gut erkennen, welche wundersame Wandlung mit dem einstigen „Schandfleck“ geschehen ist. Jeder kann jetzt sehen, dass Denkmalschutz-Immobilien auch ohne Stuck und Jugendstilornamente außerordentlich attraktiv sein kann. Besonders bemerkenswert bei diesem Projekt finde ich den sorgsamen Umgang mit der „sozialistischen“ Kunst am Bau. Innen wie außen ist ein wahres Prachstück entstanden, über das sich die Pankower und natürlich die zukünftigen Bewohner freuen können. Mir gefällt es jedenfalls hervorragend. Aber lassen wir die Bilder sprechen. Alle nachfolgenden Fotos habe ich Anfang Mai 2012 aufgenommen.